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STAND./
 

“Ich sage, daß man Seher sein, sich zum Seher machen muß. Der Dichter macht sich zum Seher durch eine dauernde, umfassende und planvolle Verwirrung aller Sinne. Alle Formen der Liebe, des Leidens, des Wahnsinns; er suche sich selbst, er schöpfe alle seine Gifte aus, um nur ihre Quintessenzen zu bewahren. Unsägliche Folter, zu der er seinen ganzen Glauben nötig hat, all seine übermenschliche Kraft, unter der er unter allen der große Kranke wird, der große Verbrecher, der große Verdammte,- und der höchste Weise! – Denn er kommt im Unbekannten an! Weil er seine Seele, die schon reich ist, reicher ausgebildet hat als irgendein anderer! Er kommt im Unbekannten an, und wenn er auch, betört von seinen Visionen, den Verstand über ihnen verliert, so hat er sie doch gesehen! Mag er umkommen in seinem Sprung zu den unerhörten und unsagbaren Dingen: andere schreckliche Arbeiter werden kommen; sie werden an jenen Horizonten beginnen, an denen er hinsank!”

LETTRES DITES “DU VOYANT”

ARTHUR RIMBAUD 15. MAI 1871

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